Kann eine Maschine ein Künstler sein?

Gedanken zu Problemen des Urheberrechts in der KI-Kunst Kunst reagiert auf die Gesellschaft! Kunst reflektiert die Gesellschaft! Kunst ist emotional, manchmal bedeutungsschwanger und regt an. Kunst polarisiert, sie pauschalisiert und banalisiert. Es gibt viele Möglichkeiten Kunst zu definieren. Hier nach  dem wen man fragt, bekommt man eine entsprechende Antwort. Das Auktionshaus Christies hatte am 25. […]

6 Mai 2019

Künstlerische Nachlass Verwaltung, 2,

Gedanken zu Problemen des Urheberrechts in der KI-Kunst

Kunst reagiert auf die Gesellschaft! Kunst reflektiert die Gesellschaft! Kunst ist emotional, manchmal bedeutungsschwanger und regt an. Kunst polarisiert, sie pauschalisiert und banalisiert. Es gibt viele Möglichkeiten Kunst zu definieren. Hier nach  dem wen man fragt, bekommt man eine entsprechende Antwort.

Das Auktionshaus Christies hatte am 25. Oktober 2018 ein Bild versteigert, welches von einer künstlichen Intelligenz (KI) geschaffen wurde. Das erste seiner Art. Dies warf und wirft viele Fragen auf.  „Portrait of Edmond Belamy“, nennt sich das Bild und wurde signiert von  „Formel des Algorithmus“. Hinter der Idee eine KI zu entwickeln die sich künstlerisch betätigt, steckt das Künstlerkollektiv Obvious.

Die Signatur verweist wiederum auf den Algorithmus, nach welchem die KI das Werk erzeugt hat. Geschrieben wurde der Algorithmus von Robbie Barrat als Open-Source-Programm, der seinerseits ebenfalls auf schon bestehende Systeme zurückgriff.

Das entstandene Portrait, wirkt einerseits abstrakt, da es einen schemenhaft angedeutet Figur des Porträtierten zeigt.  Anderseits erinnert es in der Darstellungsweise an Werken des 18. Jahrhunderts.  

Das GAN Verfahren und die Frage wann ist Kunst eigentlich Kunst?

Mit Hilfe des Verfahrens GAN (Generative Adversarial Network) wurde das Werk erstellt. GAN  besteht aus zwei Teilen. Erstens den Generator und zweitens den "Discriminator". Der Generator kreiert ein Bild, basierend aus einem zuvor eingegebenen Bestand von 15.000 Bildern aus der Kunstgeschichte des 14.-20. Jahrhunderts. Wohingegen der "Discriminator" versucht,  zu evaluieren, ob es beim neu entstandenen Bild um eine menschengemachtes oder ein maschinelle erstelltes Bild handelt. Sprich, das Ziel des Verfahrens ist es, herauszufinden, ob das neu entstandene Bild, als menschengemachtes anerkannt wird. In diesem Fall ob das Portrait, als echtes bzw. authentisches Portrait den "Discriminator" täuschen kann.

Das GAN Verfahren wirft die Frage auf, ob es sich bei durch KI-erzeugten Werken überhaupt um Kunst handelt? Oder ob durch KI-erzeugte Werke im Gegensatz zum Kunst Begriff stehen. Falls ersteres der Fall sein sollte, stellt sich unter anderem nicht nur eine Frage nach den Urheber eines solchen Werks, sondern auch eine juristische. Auf diese beiden Punkte geht der nächste Artikel "kann es ich bei Technologie überhaupt um Kunst handeln" explizit ein.

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