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Freiheit der Kunst und Kultur in Sachsen

Der Osten macht sich Sorgen um die Freiheit der Kunst und der Kultur. Nun, kurz vor den Landtagswahlen, machen sich die kreativen Köpfe, Künstler und Kulturschaffende Sorgen! Denn das politische Klima in Sachsen verändert sich. Angesichts der politischen Stimmung in Sachsen wächst die Sorge bei der Kulturlandschaft um die Freiheit der Kunst.

Die Stimmung vor den Landtagswahlen in Sachsen

Kurz vor den Landtagswahlen äußerte sich Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) wie folgt gegenüber der Deutschen Presse Agentur: „Viele wenden sich auch an mich und fragen, was kommt ganz konkret auf uns zu“. Denn wenn Weltoffenheit, Toleranz oder auch Europa in Wahlprogrammen eingeschränkt werden, zieht jenes oftmals auch Einschränkungen in Kunst und Kultur mit sich. Auch Joachim Klement, Intendant des Dresdner Staatsschauspiels, teilt die Sorgen. Bekräftigt wird diese Sorge durch Reaktionen von zum Beispiel der AfD auf Stücken wie „Das blaue Wunder“. Jenes Stück, eine Groteske, basiert auf Zitate und Texten aus Programmen der neuen Rechte, stieß auf Protest seitens der AfD. Klement bekräftigt nunmehr, dass im Rahmen der Freiheit der Kunst, das umgesetzt wird was die kreativen für richtig und notwendig halten. Hierbei lässt man sich nichts von keiner Partei vorschreiben.

Sachsen und dort vor allem Dresden mit Institutionen von internationaler Ausstrahlung, sei ein an Kultur reiches Land. Jenes, also die Kunst und Kultur müsse sich weiterhin frei entfalten können, räumte Klement weiter ein. Auch die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) stimmt Klement und Stange zu: „Wir müssen uns dafür einsetzten, dass die Freiheit der Kunst nicht in Gefahr gerät“. Laut Marion Ackermann, gehöre hierzu auch, dass Künstler sich mit existenziellen Grenzerfahrungen auseinandersetzten. Begründen tut sie dies wie folgt: “Wenn man das umstellt mit Verboten wie, es darf nur mit Sachsen zu tun haben, mit der eigenen Kultur oder nur einem bestimmten Familienbild entsprechen”, so gibt es folglich keine gute Kunst mehr.

Wie wichtig ist Kunst und Kultur?

Laut Stange, greifen Kunst und Kultur nicht nur öffentliche Themen und Probleme auf, sondern inszenieren diese für die Bühne beziehungsweise erzeugen Bilder. Somit entwickelte sich Kunst und Kultur in den Ost-Bundesländern seit 1989, wegen der Freiheit zu einem Korrektiv. Kunstministerin Stange sagte des Weiteren, dass jenes nicht beschnitten oder in festen Rahmen gesetzt werden dürfe.

Erst im vergangen Juni wurde eine Jahresausstellung, wegen der Beteiligung eines AfD-nahen Künstler abgesagt. Die Kunstministerin hält dieses für die falsche Herangehensweise. Sie fordert stattdessen eine Auseinandersetzung.

Das Problem greift weiter

Nichtsdestotrotz, das Problem greift viel weiter. Die Museumschefin Ackermann sieht Sachsens Kultur auch durch den Trend gegen die Internationalisierung und den europäischen Gedanken bedroht. Laut Ackermann, war der ganze Antrieb der sächsischen Kurfürsten und besonders August des Starken voller Respekt gegenüber anderen Kulturen. Aus den Sammlungen, lässt sich lernen, dass es isolierte Kultur nicht gibt. Sondern Kultur internationale Kooperation und andere Sprachen brauchen. Nicht nur das Deutsche.

Demzufolge gehört Internationalität schon im 18. Jahrhundert zur Kultur. “Wenn man da jetzt wieder einen Rückschritt vornimmt, da weiß ich gar nicht, was wir eigentlich noch sollen mit unseren Kulturinstitutionen“, so Ackermann.

Wie geht es weiter?

Am 1. September wurde ein neuer Landtag gewählt. Es reichte jedoch nicht für eine schwarz-rote Regierung. Folglich stellt sich die Frage wie geht es weiter und vor allem was passiert mit der Freiheit der Kunst.